BUCHVORSTELLUNG "Ljubov' e Maria Laetitia" IN bOzEN

Am Montag, den 13. November um 18 Uhr wird in der Stadtbibliothek 'C. Battisti' in Bozen das Buch 'Ljubov' e Maria Laetitia. Un autrice e la sua traduttrice" (Ljubow und Maria Laetitia. Eine Autorin und ihr Übersetzerin) vorgestellt, das vom Kulturverein Rus' veröffentlicht wurde.

Referenten:  die Autorin Marina Mascher, Vizepräsidentin des Kulturvereins Rus';

Bianca Marabini Zoeggeler, Präsidentin des Kulturvereins Rus', Autorin von Büchern und Forschungen über Dostojewskaja.
Moderation: Arnold Tribus, Herausgeber der 'Neuen Südtiroler Tageszeitung'

Diese Publikation ist Teil eines Projekts, das seit mehr als 20 Jahren vom Kulturverein Rus' durchgeführt wird, der mit Publikationen, Ausstellungen und anderen Veranstaltungen die Figur und das Werk von Ljubow Dostojewskaya, der russischen Schriftstellerin und Tochter des berühmten Schriftstellers Fjodor Dostojewski, wiederbelebt hat. Sie starb 1926 in Bozen, wohin sie ein Leben im Exil und eine unsichere Gesundheit geführt hatten.
Das Buch präsentiert die unveröffentlichten Briefe von Ljubow Dostoejwskaya an Baron Alberto Lumbroso und seine Tochter Maria Laetitia, die in der Stiftung Marco Besso in Rom aufbewahrt werden, im französischen Original und in einer von Marina Mascher bearbeiteten Übersetzung. Dostojewskaja hatte Lumbroso, einen Mann der Kultur, der Beziehungen zu Künstlern wie Gabriele d'Annunzio und Marcel Proust unterhielt, während ihres Aufenthalts in Rom in den Jahren 1911-12 kennen gelernt. Die junge Maria Laetitia Lumbroso übersetzte die Biographie, die Ljubow anlässlich des hundertsten Geburtstags ihres berühmten Vaters auf Französisch geschrieben hatte, ins Italienische. Diese Übersetzung wurde 1922 in Italien veröffentlicht, lange bevor das Original in Frankreich (1926) gedruckt wurde.
Anhand dieser Korrespondenz lässt sich nicht nur nachweisen, dass Lumbroso direkt am französischen Original und nicht an der deutschen Übersetzung (der ersten, die bereits 1920 veröffentlicht wurde) gearbeitet hat, sondern vor allem die Bewegungen und die Situation von Dostojewskaja in einer Zeit rekonstruieren, über die bisher nur sehr wenig bekannt war.
Die Vereinigung wurde 2021 auf die Existenz der Briefe aufmerksam, dank der Recherchen für ihre eigene Neuübersetzung von „Vita di Dostoevskij narrata da sua figlia“ (Dostojewskis Leben, erzählt von seiner Tochter), die damals anlässlich des zweihundertsten Geburtstages des Schriftstellers veröffentlicht wurde.
Zusätzlich zu den Briefen enthält dieses Buch die Briefe, die Lumbroso von Verlegern erhalten hat, die an der Veröffentlichung der Biographie interessiert waren, sowie ihre eigenen Texte über die Biographie selbst. Ein Anhang enthält einen Artikel über die Bände, die die Besso-Stiftung der Bozner Stadtbibliothek anlässlich ihrer Gründung geschenkt hat.

Das Buch wurde mit der finanziellen Unterstützung der Autonomen Provinz Bozen und der Stiftung Südtiroler Sparkasse sowie mit der Unterstützung des Literatur-Gedenkmuseums „F.M. Dostojewski“ in St. Petersburg und der Marco Besso Stiftung in Rom realisiert.